Moritz Green – Ligaturen

Vernissage: 24.06.23, 16-21 Uhr

24.06. – 31.08.23

Eine Ligatur (von lateinisch ligatura „Verbindung“) bezeichnet in der Typografie die Verschmelzung zweier oder mehrerer Buchstaben zu einer Glyphe.

Moritz Greens erste Auseinandersetzung mit Ligaturen beginnt bereits im Jahr 1991, als er im Alter von 12 Jahren sein erstes Graffiti im Altonaer Museum, Hamburg sprüht. Denn nicht nur in der Typografie spielen sie eine wichtige Rolle, ebenso im Graffiti. Buchstabenverbunde zur Verbesserung des Erscheinungsbildes gehören von Anfang an zum Usus und zur Stilprägung der Stylewriter.

In seiner Soloausstellung „Ligaturen“ in der Oxymoron Galerie in Wien zeigt Green neue Papier- und Leinwandarbeiten. 

Der Name ist Programm. Nicht nur im wortwörtlichen- sondern auch im übertragenen Sinn: In den Werken von Moritz Green verbinden sich zwei Ansätze zu einer unverwechselbaren künstlerischen Sprache. Klassische Graffiti Elemente gehen in seinem Atelier eine Symbiose ein mit klassischen künstlerischen Herangehensweisen und Herstellungsprozessen der Malerei und verschiedenen Drucktechniken.

Auf dem Papier arbeitet der Künstler mit Airbrush und Linoldruck. Papierbögen werden im ersten Arbeitsschritt besprüht und danach bedruckt. Auf der zweiten Ebene zeigt sich Greens unverwechselbares Sammelsurium an Formen mal rundlich-weich, mal eckig-hart. Sie korrespondieren mit grafischen Andeutungen von Landschaften und Naturereignissen wie einer Galaxie oder einem Blitzgewitter. Durch die zwei übereinander liegenden Gestaltungsebenen ergeben sich Interpretationsmöglichkeiten in diverse Richtungen und geben Aufschluss über die verschiedenen Inspirationsquellen und Schaffensfelder des Künstlers.

Auf Leinwand komponiert Moritz Green Farbe und Formen, wobei die Grenze zwischen abstrakter Form und Typografie auch hier fliessend ist. Die Arbeiten sind eine gemalte silberschwarze Ode an die Schönheit der Gestalt von Buchstaben, die sich hinter ihrer alltäglichen Verwendung versteckt. Durch das Abhanden sein der Bedeutung eines Worts entsteht ein Vakuum, das mit wörtlichen oder bildlichen Assoziationen des Betrachters gefüllt werden kann und darf.

Während sich die Formen auf den verschiedenen Untergründe dynamisch verändern, zieht sich die stilistische poppig-pastellige Kolorierung durch das gesamte Werk von Green. Sie transportiert und unterstreicht die Emotionen, die der Gedankenwelt seiner Werke zugrunde liegt.

 

Oxymoron Galerie
Dürergasse 14-16
1060 Wien

 

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